Modalitäten
Mobilitätskulturen
in Bewegung
Tagung der Ostfalia-Stiftungsprofessur
für Radverkehrsmanagement
4. September 2025
Haus der Wissenschaft, Braunschweig
Rückblick zur Tagung
Wie schaffen wir es, Mobilitätskulturen zu etablieren, mit denen alle Menschen in ihren Bedürfnissen gesehen und nachhaltige Optionen zum Mittel der Wahl werden?
Dieser Frage widmeten sich Anfang September rund 150 Mobilitätsinteressierte aus ganz Deutschland während der Tagung „Modalitäten – Mobilitätskulturen in Bewegung“. Im Fokus stand dabei der Radverkehr, der in den vergangenen Jahren spürbar an Bedeutung gewonnen hat und zunehmend als selbstverständliche Mobilitätsoption wahrgenommen wird. Zugleich wurde diskutiert, welche politischen, planerischen und gesellschaftlichen Stellschrauben es braucht, um diesen Fortschritt langfristig zu sichern und alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen einzubeziehen.
„Wir hatten uns überlegt, das Thema Mobilitätskulturen in den Mittelpunkt zu stellen, weil sehr viel über Infrastrukturen gesprochen wird, über Planung. Und dabei manchmal vergessen wird, dass man auch einen Wandel in den Köpfen bewegen muss, damit sich etwas ändern kann.“
Prof. Dr. Jana Kühl
Die inhaltliche Vielfalt der Tagung spiegelte sich in den Sessions wider, die zentrale Dimensionen der Mobilitätswende aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten. Diskutiert wurden politische Kulturen und die Frage, wie der tief verankerte Autozentrismus überwunden werden kann, ebenso wie die Perspektiven bislang übersehener Gruppen, deren Bedürfnisse in der Mobilitätsplanung oft unzureichend berücksichtigt werden. Weitere Schwerpunkte lagen auf der Rolle von Infrastrukturen als machtvolle Gestaltungselemente urbaner Realitäten und auf der Entwicklung neuer Planungskulturen, die aktive Mobilität stärken. Ergänzend wurde die Bedeutung von Kommunikation und Medien in der Mobilitätswende thematisiert: Sprache, Bilder und Diskurse prägen Vorstellungen von Mobilität und eröffnen Chancen für eine Medienkultur „pro Rad“. Schließlich rückte die kritische Auseinandersetzung mit Daten in den Fokus, die einerseits neue Erkenntnisse für Forschung und Planung ermöglichen, andererseits aber auch Machtasymmetrien und Unsichtbarkeiten reproduzieren können.
Neben den Sessions waren die spannenden Open-Space-Beiträge und insbesondere die Keynote von Prof. Dr. Meredith Glaser vom Urban Cycling Institute besondere Highlights der Tagung. In ihrer Keynote rief Prof. Glaser dazu auf, die Radverkehrsforschung über bestehende Mobilitätssysteme hinauszudenken und alternative Paradigmen für transformative urbane Veränderungen zu entwickeln. Sie betonte die Bedeutung sozialer und politischer Dynamiken sowie die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.
Die sieben BMV-Stiftungsprofessuren für Radverkehr trugen mit ihrer Expertise maßgeblich zum Gelingen der Tagung bei: Prof. Dr. Ing. Christian Rudolph, Prof. Dr. rer. pol. Angela Francke, Prof. Dr. Ing. Dennis Knese, Prof. Dr. Ing. Martina Lohmeier, Prof. Dr. phil. Claudia Hille und Prof. Dr. Ing. Heather Kaths.
Veranstaltung im Rahmen der BMV-Stiftungsprofessur für Radverkehr


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Diskussionspapier
Wer mehr vom Team Radverkehrsmanagement erfahren möchte, findet hier das Diskussionspapier zum Tagungsthema.